Haptische Diagnose
- Ansprechpartner:
- Projektgruppe:
MeGI
- Förderung:
MWK BW
- Starttermin:
1. März 2011
- Endtermin:
30. November 2011
Motivation
Das vorliegende Projekt gliedert sich in das Schwerpunktthema „Medizintechnik“ ein. Im Rahmen dieser Machbarkeitsstudie soll untersucht werden, wie im Bereich der minimalinvasiven Chirurgie dem Chirurgen ein haptisches Feedback zur Abtastung ganzer innerer Organe vermittelt werden kann. Neu an diesem Verfahren ist der Einsatz taktiler Sensorik als fühlende, berührende aber auch ansteuernde Sensorik. Im Vergleich zu konventionellen Methoden der Vermittlung haptischen Feedbacks beschränkt sich der Einsatz taktiler Sensorik nicht auf Kontaktinformationen eines Berührungspunktes. Durch die Aufnahme und Übertragung individueller, flächenmäßiger Kontaktinformationen könnten erstmals intuitive Ansteuerungsmöglichkeiten für Chirurgen bereitgestellt werden, die die Handhabung und Verständlichkeit eingehender Informationen um ein vielfaches erleichtern.
Haptische Diagnose
Durch den Einsatz minimalinvasiver Chirurgie hat sich die Situation der Patienten dahingehend verbessert, dass durch das geringere Trauma der notwendigen Einschnitte die Schmerzen verringert werden und die Heilung schneller erfolgt. Für den Arzt hingegen bringt diese Art des Eingriffes mitunter erhebliche Nachteile mit sich. So verändern sich die Führung und der Bewegungsspielraum der Instrumente, das zur Verfügung stehende Sichtfeld und der fehlende dreidimensionale Eindruck maßgeblich. Die meisten dieser Veränderungen lassen sich durch Übung und technische Hilfsmittel ausgleichen. Es gibt jedoch bislang kein System, welches das fehlende haptische und taktile Feedback vollständig ersetzen kann.
Um dieses fehlende Feedback zu ersetzen, soll in einer Machbarkeitsstudie gezeigt werden, dass der Einsatz von taktilen Sensoren Abhilfe schaffen kann. Dazu soll zunächst untersucht werden, inwieweit taktile Sensoren minimale Druckänderungen erfassen können. Zusätzlich soll das Verhalten des Sensors in einer Bewegung untersucht werden. Ist es möglich, die Beschaffenheit einer Oberfläche durch ein Überstreichen aufzunehmen, kann diese Information dafür genutzt werden, um bei minimalinvasiven Operationen Organe mit Hilfe eines entsprechend zu entwickeln-den Endoskops zu erfühlen bzw. Tumore oder Gewebeschädigungen zu erkennen.