AMIKA
Inklusion durch Innovation: Adaptive Mensch-Maschine-Schnittstellen für komplexe Automationssysteme
Das Projekt AMIKA ist ein Verbund akademischer und industrieller Partner und ist Teil einer BMBF-Fördermaßnahme im Rahmen des Förderschwerpunktes „Technik stellt sich auf den Mensch ein“.
Motivation:
Die Handhabung von Maschinen im industriellen Umfeld wird zunehmend komplexer. Damit einhergehend sind steigende Nutzungsanforderungen und ein immer höherer Aufwand für Aus- und Weiterbildung. Mit dem Hintergrund des zunehmenden Mangels an Fachkräften in Deutschland wird es schwieriger, geeignete Personen für diese Tätigkeiten zu finden. Der internationale Wettbewerb erfordert zusätzlich eine immer höhere Flexibilität in Produktionsprozessen und damit auch von den beteiligten Mitarbeitern. In diesem Projekt soll daher eine nach sozio-kulturellen und demografischen Aspekten adaptive Benutzerschnittstelle entwickelt werden, um die Nutzungsanforderung von Maschinen im industriellen Umfeld zu senken und damit den Kreis potentieller Anwender zu erweitern, auch im Hinblick darauf, neue Tätigkeitsfelder für ältere, leistungsgewandelte Mitarbeiter zu schaffen.
Zielsetzung:
Ziel des Vorhabens ist es, die Benutzung von komplexen Industriemaschinen, insbesondere die Programmierung von Robotersystemen, gegenüber dem Stand der Technik deutlich zu vereinfachen. Dies erfolgt zum einen durch die Berücksichtigung der nutzerspezifischen, individuellen Leistungsvoraussetzungen und Fähigkeiten. Dabei sollen neben dem Alter und den daraus sich ergebenden unterschiedlichen individuellen Leistungsvoraussetzungen auch die Qualifikation und Kompetenzen sowie der sozio-kulturelle Hintergrund des Benutzers bei der Gestaltung von Benutzerschnittstellen berücksichtigt werden. Zum anderen soll durch die Integration von zusätzlicher Sensorik eine verbesserte situative Erkennung der Intention des Nutzers ermöglicht werden. Die Umsetzung dieser Maßnahmen resultiert in einer intuitiven Nutzung und Programmierung der Maschinen und wirkt somit zusätzlich dem Fachkräftemangel entgegen, da sie Aufgabenfelder, die bisher nur einem kleinen Kreis von Spezialisten vorbehalten waren, einem breiteren Spektrum von Anwendern zugänglich macht. Die für die Personalisierung von Benutzeroberflächen relevanten rechtlichen und ethischen Fragestellungen werden in diesem Kontext ebenfalls behandelt.
Ergebnis:
Ergebnis des Projekts werden Hard- und Software-Demonstratoren für innovative, adaptive Nutzerschnittstellen zu Industriemaschinen, insbesondere Robotersystemen, sein. Es wird ein Modell für skalierbare Nutzungsanforderungen entwickelt, das insbesondere sozio-kulturelle und demographische Aspekte berücksichtigt.
Nutzen:
Das Projekt erweitert den Nutzerkreis für die Bedienung von komplexen Industrie-maschinen und verbessert die Qualität der Arbeit aus Sicht der Anwender. Der produzierenden Industrie steht somit ein größerer Kreis an internationalen Fachkräften zur Verfügung und es werden neue Einsatzfelder auch für leistungsgewandelte Mitarbeiter zur Verfügung gestellt.
Konsortium:
KIT, Institut für Prozessrechentechnik, Automation und Robotik (IPR)
KIT, Institut für Arbeitswissenschaft und Betriebsorganisation (ifab)
Reis GmbH & Co KG Maschinenfabrik
MRK Systeme GmbH
[Adobe Systems]
Veröffentlichungen:
- F.Dittrich und H.Wörn. (2014). An OWL Ontology for Local Situation Awareness based on Object Hierarchy Propagation. In Joint 45th Int. Symposium on Robotics and 8th German Conf. on Robotics
- F.Dittrich, V.Sharma, H.Wörn und S.Yayilgan. (2014). Pixelwise Object Class Segmentation based on Synthetic Data using an Optimized Training Strategy. In International Conference on Networks & Soft Computing